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The Feeble Files

Description: Amiga Aktuell Ausgabe 4/2002

Categories: [DE] Testberichte

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[url=https://amigafuture.de/app.php/kb/viewarticle?a=1800&sid=13f8ebeff9a7bf9fb144f6608cce64af]Artikeldatenbank - The Feeble Files[/url]

Review: The Feeble Files (Floyd)

Diesmal geht es um einen kleinen Kerl, der etwas pummelig ist und nichts als Ärger macht (Nein! Nicht ich!): Floyd. Epic Interactive bringen mit "The Feeble Files" oder halt "Floyd" in der deutschen Version die inoffizielle Fortsetzung von Simon heraus. Natürlich wird die Story nicht fortgesetzt, aber Adventure Soft haben es geschafft, mit Floyd einen würdigen Nachfolger von Simon zu schaffen. Aber der Reihe nach: Das Spiel wird in einer schicken DVD-Hülle ausgeliefert. Die Aufmachung ist perfekt. Es liegen zwei CDs und ein gedrucktes Handbuch bei. Auf der CD befindet sich noch ein Ordner mit der kompletten (englischsprachigen) Komplettlösung und zehn Speicherständen der schwierigsten Rätsel. Aber die sollte man natürlich nur im Notfall einsetzen.

Die Installation wird bequem per Installer ausgeführt und belegt schlappe 550 MByte (ohne Spielstände) auf der Festplatte. Man wird am Anfang gefragt, welche Sprache man haben will, der Rest funktioniert von allein. Achtung: Es wird keine eigene Schublade angelegt, den Feeble-Ordner müsst ihr selbst erstellen.

Es ist klar, dass man bei so einer Datenmenge während der Installation schon mal einen Kaffee trinken kann. Danach findet ihr aber zwei schicke Icons auf eurer Workbench. Einmal die 68k- und die PPC-Version (ja, Clickboom, die PPC-Version ist gleich mit dabei. ;-) Der erste Brüller meinerseits kam, als ich den Icon anklickte (lasst euch überraschen). Ohne lange Voreinstellung geht es auch schon los.

Überblick über die Gemeinde

Dieser kurze und informative Abschnitt ist für alle Bürger gedacht, die noch nicht eingehend mit dem Lebensstil vertraut sind, den das Omnibrain für sie geschaffen hat. Das Omnibrain erachtet alle Lebensformen als seine Bürger, die es liebt und um die es sich kümmert. Dies trifft auch auf die nicht assimilierten Bürger von Klasse-B-Planeten zu, die, obwohl sie noch nicht zur Gemeinde gehören, nichtsdestotrotz als Konzern-Bürger eingestuft werden - ob sie nun wollen oder nicht.

Die klassenlose Gemeinde der Omnibrains ist in Ministerien unterteilt, und alle Bürger müssen in einem davon dienen. Als wichtigstes Ministerium gilt das Kontrollministerium, welches vom Onmibrain speziell zum Schutz der Bürger gegen verräterische Kräfte geschaffen wurde, die von außen versuchen, das harmonische Leben der Gemeinde zu stören.

Die Mitglieder dieses Ministeriums werden als Vollstrecker bezeichnet, und ihnen muss zu jeder Zeit Gehorsam und Respekt entgegengebracht werden. Weitere Ministerien sind das Vernehmungsministerium (verantwortlich für die Befragung verdächtiger, subversiver Individuen), das Forschungsministerium (welches mit der verantwortlichen Aufgabe betraut ist, das Leben der Bürger durch die Entwicklung immer neuer Bio-Präparate beglückend zu gestalten) sowie das Ministerium für galaktische Unsicherheit. Letzterem obliegt es, die noch nicht assimilierten Randgebiete der Galaxis zu beobachten und zu betreuen.

Denken Sie daran, Bürger: Das Omnibrain ist immer und überall. Zu Ihrer eigenen Sicherheit und Ihrem Schutz wacht es über Sie Tag und Nacht und hält so alle bösen Einflüsse von Ihnen fern.

Lobet und preiset das Omnibrain

Soviel die Einleitung im Handbuch (verspricht ja schon einigen Spaß), wenden wir uns nun dem Spiel zu. Nach dem obligatorischen Einblenden der Logos startet das Intro. Ein genialer Film (komplett deutsch!) führt uns in das Geschehen ein und zeigt uns, dass Floyd oben genannte Bestimmungen nicht so ganz beherzigt. Allein im Intro verstößt er gegen fünf Vorschriften! Bei Feeble Files handelt es sich um ein Point-and-Click-Adventure im Stil von Monkey Islands oder eben Simon. Im Gegensatz zu den genannten Spielen fällt auf, dass am unteren Ende die Inventarleiste sowie die Verben (Geh, nimm, benutze...) fehlen. Statt dessen blickt man auf ein fantastisches 640*480-Fullscreen-Hintergrundbild. Es ist zum größten Teil animiert, und die Geräuschkulisse fügt sich optimal in das Gesamtbild ein. Ebenso ist der Übergang zwischen Filmen und Spiel fließend, so dass auch Zuschauern ein Riesenspaß geboten wird. Aber wie steuere ich jetzt Floyd (Feeble) durch die über 80, zum Teil scrollbaren Locations, um hinter das Geheimnis um die Rebellion gegen Omnibrain zu kommen? Ich denke mal, die beste Methode ist es, den ersten Teil einmal gemeinsam durchzuspielen. Wer also Wert darauf legt, das Spiel hundertprozentig allein durchzuzocken, sollte direkt zum Fazit springen.

Wir befinden uns im Ministerium für galaktische Unsicherheit. Der erste Blick führt uns zuerst ins "Oracle", eine Datenbank und Objektverwaltungssystem. Dies ist das Herzstück des Spiels. Von jeder Location aus kann man dorthin gelangen, indem man das Zeichen oben links anklickt.

Hier sieht man das vorhandene Inventar, man kann speichern, laden oder das Spiel verlassen. Es gibt eine Enzyklopädie über alles, was man wissen sollte, sie wird automatisch fortgeführt. Eine Statistik zählt alle in der Mission gebrochenen Vorgaben auf (wie gesagt: jetzt schon fünf). Der wichtigste Knopf ist der SET-Knopf. Gerade Anfängern empfehle ich, hier die Objektbezeichnung einzuschalten. Fährt man mit dem Mauszeiger (der Hand) über ein "aktives" Objekt, wird die Bezeichnung angegeben. Standardmäßig ist dies nicht der Fall. Für Adventureneulinge lässt sich hier auch die sogenannte Info-Funktion aktivieren mit der man sehen kann, was als nächstes gemacht werden muss (in diesem Fall: von der Station herunterkommen - aber wie, ohne Fahrzeug?). Wir verlassen das ORACLE und schauen uns mal um. Es ist kein Gegenstand aktiv, also gehen wir ins Haus. Dafür bewegen wir den Zeiger auf die Tür und drücken die linke Maustaste. Floyd geht in diese Richtung, in diesem Fall also ins Gebäude.

Wow. Wie cool der animiert ist, und selbst in der 68k-Version ziemlich ruckelfrei. Sobald unser Held durch die Tür tritt, beginnt ein kleiner Film, der zeigt, wie kaputt alles ist. Wie eingangs schon erwähnt, sieht das alles wirklich spitze aus. Und vor allen Dingen: komplett deutsche Sprachausgabe in Topqualität! Aber zurück zum Geschehen - als erstes fällt wahrscheinlich jedem die Puppe ins Auge. Die will ich mir mal näher anschauen. Mit dem Mauszeiger darüber fahren, rechte Maustaste drücken, und die Hände verwandeln sich in ein Auge mit Lupe. Linke Maustaste gedrückt, schon erfahren wir, dass es sich um Floyds liebstes Souvenir handelt. Also schnell eingesteckt: rechte Maustaste zweimal drücken, und sie verwandelt sich in eine nehmende Hand. So funktioniert das ganze also! Durch Drücken der rechten Maustaste wird der Zeiger so verwandelt, dass er die benötigten Aktionen darstellt, einfach passende auswählen und mit der linken Taste ausführen.

Also wird als nächstes der "Anrufbeantworter" abgerufen. Hier zeigt sich schon die gehörige Portion Humor, die in den Dialogen steckt und Dank der deutschen Sprachausgabe auch vollends zur Geltung kommt. "Bürger, du hast drei Nachrichten. Sage START zum Abhören, ansonsten sage STOPP. " - "Man, du brauchst dringend ein Update." - "Entschuldigung, ich habe nicht verstanden. Sage START zum Abhören, ansonsten..." - "S T A R T!". In dieser Art sind viele der Dialoge. Echt witzig. Im übrigen sind zwei der Nachrichten von deiner Mutter (Schuldgefühle) und eine vom Händler, der dir sagt, dass dein Motorrad heute geliefert wird. Und in der Tat: Sobald du nach draußen kommst, steht dort dein Flitzer. Du kannst hier weg! NEIN. So einfach ist Feeble Files wirklich nicht. In dem Schrank findest du einen Helm, aber selbst das ist nur die halbe Miete - du brauchst eine Motorradjacke. Aber beim besten Willen ist keine zu finden. Stopp. Deine Puppe hat eine. Mmmmmh.

Und jetzt kommt eines der ersten Rätsel. Wir schauen uns den Teleporter einmal genauer an (Icon mit Lupe): Kaputt. Er könnte die Moleküle ganz schön durcheinanderbringen. Aber ein Versuch ist es wert. Ich gehe ins ORACLE und klicke mit rechts solange auf die Puppe, bis der Mauszeiger sich in eine Hand mit zwei Bällen (benutze mit) verwandelt. Nachdem ich dies mit links bestätige, verwandelt er sich in ein Fragezeichen. Ich verlasse das ORACLE und klicke mit dem Fragezeichenmauspointer auf den Teleporter. Voila! Feeble legt die Puppe darauf, schaltet an, und die Puppe vergrößert sich. Ich nehme die Jacke, die die Puppe trägt und die Puppe selbst in mein Gepäck. Ab jetzt ist es nur noch Formsache. Im ORACLE benutzt man die Jacke (Hand mit einem Ball). Feeble zieht sie an, und dann fliegt man weg. (Benutze Motorrad). So, ab jetzt seid ihr am Zug, ich will ja auch nicht alles allein machen. Aber ihr merkt, dass die Steuerung zwar am Anfang etwas Übung benötigt, man dann aber sehr schnell damit zurecht kommt.

Was soll ich sagen? Epic Interactive haben es geschafft und Simon II (übrigens auch von Epic ;-) ) vom Thron gestoßen. Und alle übrigen Adventures gleich mit. Jetzt höre ich die Nightlong-Generation aufstöhnen. Gut, die Grafiken von Nightlong sind in der Tat hochwertiger, aber dafür muss man sich auch auf einem 68k-Rechner mit einem kleinen Fenster zufrieden geben und für eine PPC-Version extra in die Tasche greifen. Und witziger finde ich nun wirklich Floyd. Ich gebe zu, da kann man sich streiten, also einigen wir uns zwischen den beiden auf ein Unentschieden. Aber Floyd (The Feeble Files) lohnt sich allemal. Und nicht nur für Leute, die Monkey Island, Simon und Co. nächtelang gezockt haben (die kommen sowieso nicht um Feeble herum), sondern für alle, die mal wieder ein richtig gelungenes Stück Software in den Händen halten wollen. Und der Support ist auch klasse. In meiner Version ließen sich die Videosequenzen nicht beenden. Ich habe Thomas Steiding von Epic daraufhin angemailt, und der teilte mir mit, dass ein Patch hierfür schon in der Mache ist (ich habe eine erste Betaversion des Patches - es geht!). Aber nun muss ich Schluss machen, meine Grafikkarte lechzt nach den schönen Bildern, und meine Boxen freuen sich auf den tollen Sound und die wahnsinnige Sprachausgabe. Einzig mein Hirn ist an manchen Stellen etwas überfordert, aber für diejenigen, die absolut nicht weiterwissen, gibt es ja auch noch die Hilfefunktion (Infos zur weiteren Vorgehensweise), zehn Spielstände der schwierigsten Rätsel (natürlich gelöst) sowie eine Komplettlösung (nur englisch - hurra, ich habe etwas Negatives gefunden). Also über Motivationsprobleme kann sich niemand beschweren. Zumal es immer witzige Einfälle wie Zwischenspiele, Cutscenes und Sachen wie Personenwechsel gibt. Da spielt man dann zum Beispiel noch einen Roboter und kann mit F7 zwischen den Charakteren wechseln. Knifflig. Ihr seht: der Kauf lohnt sich. Und an alle Softwarepiraten ein mahnendes: Bürger, denken Sie immer daran: Das Omnibrain ist immer und überall!

Jürgen Theiner