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Hans Ippisch (Amiga Games)

Description: Amiga Times Ausgabe 4

Categories: [DE] Interviews

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[url=https://amigafuture.de/app.php/kb/viewarticle?a=2392&sid=b3d508c274f1792e651f88ca922912e6]Artikeldatenbank - Hans Ippisch (Amiga Games)[/url]

Hans Ippisch im Gespräch

Da wir ja in der letzten Ausgabe ein "Amiga Games Rückblick" hatten, wollten wir jetzt mal mit Hans Ippisch über die Vergangenheit reden, und Gründe für das Ende der AG erfahren. Dieser hat auch prompt geantwortet, was ich sehr toll finde. Hans Ippisch war etwa 5 Jahre lang der Chefredakteur der Amiga Games.

Viel möchte ich nicht vorweg nehmen, deshalb lest Fragen & Antworten selbst....

AT = Amiga Times/Mario Nitschke
HI = Hans Ippisch


AT: 1997 mußten Sie Abschied vom Amiga Markt nehmen. Viel Ihnen das leicht???

HI: Wenn man fast fünf Jahre lang für ein Magazin verantwortlich ist, ist es sicherlich nicht leicht, davon Abschied zu nehmen. Allerdings wird es mit der Zeit auch immer schwerer, sich neu zu motivieren, insbesondere in einem stark rückläufigen Markt, in dem es immer weniger neue Produkte gibt. Der Abschied fiel möglicherweise auch deswegen leichter, weil wir unser wichtigstes Ziel schon Ende 1995 erreichten: Wir waren endlich die Nummer 1 unter allen Amiga-Magazinen!

AT: Was war der Grund für den Untergang der Amiga Games???

HI: Wenn man trotz enormer Anstrengungen nur noch zusehen kann, wie die Gesamtauflagen im Amiga Markt abbröckeln und die wirtschaftliche Rentabilität zu schwinden droht, wird es Zeit, kritisch über die Zukunft nachzudenken. Unser Ziel bestand nämlich niemals darin, ein Magazin mit einer verkauften Auflage zwischen 25 und 30 Tausend zu produzieren, das jeden Monat am Abgrund steht. Unter diesen Bedingungen läßt es sich einfach nicht vernünftig arbeiten. Nachdem absehbar war, daß es 1997 zu dieser Situation kommen würden, dachten wir beim Computec Verlag über neue Magazine nach, was uns schließlich zu N-Zone führte, das heute als eines der erfolgreichsten Nintendo-Magazine am Markt etabliert ist. Ein glücklicher Umstand beschleunigte die Umstellung, für die wir unbedingt noch Produktionskapazitäten benötigten: Magna Media (heute WEKA) unterbreitete uns ein hervorragendes Angebot für die Übernahme für Amiga Games Wir wurden handelseinig und produzierten als Dienstleistung noch ein halbes Jahr lang den Amiga Games-Spielesonderteil, der ja mittlerweile von WEKA nicht mehr benötigt wird.

AT-Kommentar: Jetzt ist mir einiges klarer geworden. Aber ich finde man hätte es bei der Ausgabe 12/96 als letzte belassen sollen, dort gab es unteranderem die Vollversion von Indy3 auf CD, sowie auch ein 100 MB Demo von Erben der Erde. Test`s über Wendetta oder Trapped waren auch nicht schlecht und im allgemeinen wäre die AG allen Usern in guter Erinnerung geblieben, wenn diese die letzte Ausgabe gewesen wäre - denke ich mal!

AT: Wieso hatten Sie den Fehler gemacht und sich mit dem Amiga Magazin verbunden? Was manche jedenfalls für einen Fehler hielten!

HI: Dies war wirtschaftlich gesehen für uns kein Fehler. Für uns war es ein sehr, sehr vernünftiges Angebot, das uns den Abschied aus dem Amiga-Markt versüßte. Unsere Vorstellungen von einem erfolgreichen Magazin ließen sich in einem Amiga Markt 97 nicht mehr verwirklichen. Andere Verlage gehen hier ganz einfach mit anderen Zielsetzungen heran, für die mag es noch ein rentabler Markt sein.

AT: Vielleicht haben Sie ja noch ein bischen den Amiga Markt verfolgt. Glauben Sie, daß wir noch eine Chance haben???

HI: Als Gateway 2000 AT übernahm, dachte ich schon, daß der Amiga-Markt einen Aufschwung erleben könnte. Dazu ist es bislang allerdings nicht gekommen. Wenn AT alles richtig Macht, dann könnte der Amiga einen Nischen-Markt behaupten mit etwas 30 bis 70 Tsd. Verkauften Einheiten pro Jahr. Mehr ist aber beim besten Willen nicht mehr möglich. Die PC-Dominanz ist einfach zu groß.

AT-Kommentar: Herr Ippisch meinte mit "AT" sicher Amiga International, welche ja noch unter Escom und VIScorp "Amiga Technologies" hießen!

AT: Der Zusammenhalt der Amiga User ist einzigartig in der Computerwelt! Konnten Sie soetwas ähnliches woanders auch feststellen? Glauben Sie, daß durch diesen Zusammenhalt unsere Freundin einen "zweiten Frühling" bekommt???

HI: Der Amiga benötigten keine zweiten Frühling, sondern einen fünften! Der Zusammenhalt der Amiga-User ist sicherlich großartig, allerdings sind Sega-Fans im Videospiele-Bereich ähnlich treu.

AT: Sind Sie privat den Amiga treu geblieben oder war das Ende der AG auch das Ende Ihrer Amiga Zeit???

HI: Aus zeitlichen Gründen habe ich den Amiga nicht mehr benutzt, seit ich mein Abschieds-Vorwort in der AG geschrieben habe. Nachdem hier in der Redaktion aufgrund des Layouts ausschließlich MACS und PCs Verwendung finden, komme ich leider gar nicht mehr da zu. Gespielt wird auf diesen Systemen natürlich überhaupt nicht, hierfür nutze ich den Sega Saturn und das Nintendo 64.

AT: Wenn man Ihnen die Möglichkeit bieten würde, würden Sie dann wieder zum Amiga Markt zurückkehren und der Amiga Games einen Neuanfang "schenken"???

HI: Solange keine dramatischen Veränderungen passieren, sicherlich nicht. Die Frage ist ja ganz einfach: Über was soll man Monat für Monat in der Amiga Games schreiben? Über Spiele, die vor vier Jahren jeder wegen der miserablen Qualität verachtet hätte? Dies ist kein sinnvolles Dasein einer Zeitschrift.

AT: Dank clickBOOM hat der Amiga wieder einmal beweisen können, daß er noch lange nicht zum alten Eisen gehört! Auch zukünftig sollen PC Spiele für den Amiga konvertiert werden, demnächst soll "Quake" erscheinen. Ist dies ein richtiger Weg, nur zu konvertieren oder sollte man lieber Zeit in eigene Programme/Spiele stecken???

HI: Was clickBOOM leistet, finde ich hervorragend! Ich mag die Kanadier wirklich sehr, mit ihnen treffe ich mich noch heute noch auf Messen in aller Welt zum gemütlichen Plausch. Umsetzungen von PC-Spielen sind natürlich ein sehr geschickter Weg, für Aufsehen zu sorgen.

AT: Möchten Sie abschließend unseren Lesern etwas sagen???

HI: Wenn ihr wirklich wollt, daß der Amiga weiterexistiert, dann unterstützt sämtliche am Markt erhältlichen Magazine und kauft sie! Nur so ist deren Zukunft gesichert!

AT: Vielen Dank für dieses Gespräch.