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The Amiga Future 167 was released on the March 5th.

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Holger Kruse

Description: Amiga Times Ausgabe 6

Categories: [DE] Interviews

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[url=https://amigafuture.de/app.php/kb/viewarticle?a=2431&sid=f4d8e579810feeb47fc7351618de3c09]Artikeldatenbank - Holger Kruse[/url]

Holger Kruse ist der Autor von Miami - der Internetverbindungssoftware. Miami ist bekannt von seiner leichten Konfiguration und leichten Hand- habung. Wir haben ihm einige Fragen über Miami, sowie über die Zukunft vom Amiga gestellt. Was er geantwortet hat, könnt ihr jetzt nachlesen !

AT = AMIGA TIMES/S.Ben Hassine
HK = Holger Kruse

AT: Wie sind Sie auf die Idee gekommen, ein Internetverbindungsprogramm zu programmieren ?

HK: Ich bin auch der Autor von ppp.device, und hatte dieses Device urspruenglich nur fuer den Eigenbedarf geschrieben, bin dann aber von NSDi (AmiTCP) dazu ueberredet worden, das Programm allgemein freizugeben, wegen des grossen Bedarfs.

Das ging auch so lange gut, wie AmiTCP und ppp.device nur von Amiga- Anwendern mit Netzwerkkenntnissen benutzt wurden. Als das Internet dann zum Massenmedium wurde, hat sich die Anzahl der Emails von Anwendern, die auf das Internet wollten, aber mit der Konfiguration von AmiTCP und ppp.device nicht zurecht kamen und mich um Hilfe baten, sprunghaft erhoeht. Es musste also etwas geschehen.

Der erste Versuch war, in Kooperation mit NSDi und Interworks die Schnittstelle zwischen ppp.device und dem Protokollstack zu erweitern, um die Konfiguration zu vereinfachen. Als das aber aufgrund von Interessenkonflikten scheiterte, entschliess ich mich dazu, "Miami" zu schreiben, also ein Programm, das "alles in einem" enthaelt, besonders zugeschnitten auf Anwender ohne TCP/IP-Kenntnisse.

AT: Wie sieht es mit der Registrierug aus - lassen sich viele oder nur sehr wenige Registrieren ?

HK: Es geht so. Es sind sicherlich mehr als fuer viele andere Shareware-Programme, und reicht derzeit auch noch fuer den Lebensunterhalt, aber reich kann ich damit nicht werden :-). Softwarediebstahl ist ein grosses Problem...

AT: Wird es in den nächsten Monaten eine neue Version von Miami geben ?

HK: Ja. Eine neue Version von Miami und die erste Version von Miami Deluxe sind fuer diesen Sommer geplant.

AT: Wenn ja, welche neuen Funktionen wird es haben ?

HK: Fuer Miami kommt "MNI", eine neue Softwareschnittstelle fuer Ethernet-Karten, die die Geschwindigkeit von Ethernet-Karten deutlich erhoeht. Es sind auch noch einige weitere, kleinere Verbesserungen geplant, die schon in Miami 3.0 sollten, aber aus Zeitgruenden erst in der naechsten Version erscheinen werden, z.B. eine neue DNS- (BIND-) Version, bessere Modemkontrolle usw.

Miami Deluxe wird, zusaetzlich zu den Funktionen von Miami, auch mehrere Schnittstellen mit Routing unterstuetzen.

AT: Werden Sie weiterhin im Amigabereich tätig sein ?

HK: Solange ich damit ein akzeptables Einkommen erwirtschaften kann: ja.

AT: Was glauben Sie : Wie wird es mit dem AMiga weitergehen ?

HK: Schwer zu sagen. Wenn der von Amiga Inc. geplante neue Amiga Wirklichkeit wird, was ich durchaus fuer sehr wahrscheinlich halte, dann hat der Amiga vermutlich eine sehr rosige Zukunft. Ich hoffe nur, dass der Markt in der Zwischenzeit nicht zu sehr einbricht, und dann noch mehr Entwickler und Haendler abspringen.

AT: Denken Sie, der Amiga hat überhaupt noch eine Zukunft ?

HK: Die alte Amiga-Plattform wird sicherlich noch einige Jahre ueberleben, wie das auch der C64 getan hat, hat aber auf Dauer sicher keine Zukunft, weil es mit 680x0-CPUs keine Upgrade- Moeglichkeit mehr gibt, und der Uebergang auf PPC bisher von Herstellern nicht wirklich auf breiter Basis, mit entsprechender Finanzierung, getragen wird. Es haengt also alles davon ab, ob der "neue Amiga" mit neuem AmigaOS rechtzeitig fertig wird, und sich durchsetzen kann. Ich sehe die Chancen dafuer eigentlich recht gut.

AT: Wird Miami PPC unterstützen ?

HK: Ja, aber nicht ganz so, wie zuerst vorgesehen.

Urspruenglich war ja geplant, PPCs fuer die naechste Amiga- Generation zu verwenden, AmigaOS 3.5 oder 4.0 auf PPC zu portieren, und in dem Zusammenhang hatte ich auch vor, Miami auf PPC zu portieren, mit allen APIs und Treibern. Miami 3.0 hat auch schon einige Funktionen und etwas PPC-Code, um das vorzubereiten.

Da PPC nun doch nicht im naechsten Amiga eingesetzt wird, ist es eher unwahrscheinlich, dass AmigaOS komplett auf PPC portiert wird. Wahrscheinlicher ist, dass auch weiterhin nur rechenintensive Programme den PPC nutzen, als Koprozessor, aber mit besserer OS-Unterstuetzung. In dem Fall wuerde eine Portierung von Miami und allen APIs auf PPC keinen Sinn machen. Unterm Strich waere Miami durch die Context-Switches und haeufiges Cache-Flushing dann langsamer als in einer 680x0-Version.

Geplant ist daher derzeit, nur Teile von MiamiSSL und evtl. einige MNI-Treiber auf PPC zu portieren.

AT: Was halten Sie von der Umsetzung des Opera Browser auf dem Amiga ?

HK: Ich finde es sehr positiv, dass endlich auch mal wieder eine Firma ausserhalb der "Amiga-Szene" den Amiga beachtet, ernst nimmt, und zumindest indirekt mit unterstuetzt.

Ob Opera mit existierenden Browsern (Voyager, IBrowse, AWeb) konkurrieren koennen wird, muss sich erst noch herausstellen. Diese Browser haben einen grossen Vorsprung, und koennen, vor allem durch die Freigabe des Netscape-Sourcecodes, sicherlich noch weiter verbessert werden, bevor der Amiga-Port von Opera fertig wird. Der noetige (Zeit- und Arbeits-) Aufwand fuer die Portierung eines Projekts wie Opera auf AmigaOS wird leider oftmals unterschaetzt.

AT: Was halten Sie von der derzeitigen Software auf dem Markt (Spiele, Anwender, AM-Clone Modelle...) ?

HK: Ich benutze meinen Amiga hauptsaechlich fuer Software-Entwicklung, und habe daher nur sehr wenig Anwender- und Spiele-Software, kann dazu also nicht viel sagen.

Zu den Clones: die Specs sehen recht vielversprechend aus, vor allem die Unterstuetzung von ISA und PCI gefaellt mir. Wuenschen wuerde ich mir noch Modelle, die auch andere kommende Schnittstellen aus dem PC-Bereich unterstuetzen, z.B. USB, 1394/Firewire und IrDA. Zumindest USB und 1394 sollen ja auch im "neuen Amiga" unterstuetzt werden, und je eher diese Schnittstellen im Amiga-Markt eingefuehrt und von Software unterstuetzt werden, desto besser ist das langfristig fuer den Amiga.

AT: Welche Software würden Sie sich gerne zu legen wollen in den nächsten Monaten ?

HK: Geplant ist derzeit keine neue Software, eher schon etwas Hardware, insbesondere Netzwerk-Hardware und evtl. ein weiterer Amiga (oder Amiga-Clone).

AT: Werden Sie sich eine PPC holen - oder warten Sie auf die neuen Amiga Modelle ?

HK: Ich habe bereits seit laengerer Zeit eine CyberStormPPC/060/200 in meinem A4000T.

AT: Wir bedanken uns für das Interview bei Ihnen ! Wollen Sie den Amiga-Usern noch etwas mitteilen ?

HK: Ich kann nur alle Amiga-Anwender, Entwickler und Haendler bitten, Amiga Inc. und allen anderen Beteiligten noch etwas Zeit zu geben, und etwas Vertrauen zu haben. Nach anfaenglichen Startverzoegerungen scheint Amiga Inc. nun wirklich ein sehr schluessiges und vielversprechendes Konzept fuer die Zukunft zu haben, und die Finanzierung ist ebenfalls sichergestellt.

Ich bin ueberzeugt, dass der Amiga damit eine sehr gute Chance hat, auch in der Zukunft erfolgreich zu sein.