---

OLDIES but Goldies...ja ja, früher war alles besser. Auch die Spiele. Und da das so ist, möchte ich an dieser Stelle ab und zu ein besonders gutes Spiel vorstellen, daß einige bestimmt noch kennen mögen. Die besten Spiele stammen ja aus der Zeit vor `94, als die großen Spielefirmen noch für den Amiga programmiert haben. Eins dieser Spiele ist...

Microcosm

Warum?

Naja, in letzter Zeit erscheinen zwar schon einige gute Spiele, aber die Neuerscheinungen sind eben nicht so haufig. Und da sicher viele von euch recht früh zum AMIGA gekommen sind, dachte ich mir man könnte ja mal ein par gute Spiele aus der alten Zeit vorstellen. Ihr habt doch sicher Zuhause auch noch ein par gute Spiele rumliegen oder?
Ich denke da so zum Beispiel an

Another World (Ich denke das nehme ich als nächstes.)
Dungeon Master
Populus
Mega-Lo-Mania
Prey
Pirates! Gold
Hunter
Gods
Prince of Persia...

Oh Mann, da gerate ich ja richtig ins Schwärmen. Diese Spiele waren teilweise so genial! Also wenn du noch was gutes hast, stell es vor.
Du kanns schließlich auch irgendwann mal was schreiben, nicht immer nur zulesen.
Aber jetzt (hoffentlich!) viel Spaß mit diesem Test:

Story

Das Spiel spielt auf dem fernen Planeten Bodor, ein überbesiedelter verseuchter Planet im Bator-System. Wir schreiben das Jahr 2051...
Die Bevölkerung wird zusehends von den großen Industriekonzernen beherscht und ausgebeutet. 82% der Menschen drängen sich auf 2% der Landfläche zusammen, in Slums in denen Verbrechen, Armut und Krankheiten vorherschen.
Das restliche Land währe zwar bewohnbar, doch die herschenden Unternehmen wollen die Bodenschätze abbauen, und verhindern deshalb die Besiedlung. Für die wenigen Auserwählten bietet Bodor einen hervoragenden Hintergrund für ständige dunkle Machenschaften, und falls dies notwendig währe könnten sie jederzeit auf fremde Planeten entkommen. Die breite Bevölkerung ist hier jedoch zu einem höllischem Leben verdammt, mit nur wenig Schutz gegen die tödlichen Gaße, denen die meißten hier beinahe ständig ausgesetzt sind. An den herschenden Tyrannen vorbei gibt es keine Garantie auf Arbeit, ja noch nicht einmal auf ihr ohnehin elendes Leben...

In diesem feindlichen Klima kämpfen zwei gigantische Unternehmen und den ersten Rang, mit der ehrenvollen Bezeichnung "Corp 1". Dieser Kleinkrieg zwischen Cybertech Inc. und Axiom steht schon lange im Mittelpunkt der öffentlichen Aufmerksamkeit. Dabei wollte Cybertech diesen Krieg überhaupt nicht, sie wurden darin verwickelt, einfach weil sie Corp1 waren...

Axiom seinerseits hält Cybertech für Schuld am Tod ihres früheren Präsidenten, obwohl man nie Beweise fand. Um ihren derzeitigen Präsidenten aus dem Wege zu räumen läßt Argen Star, der Präsident von Axiom, ihm ein hochwirksames Gift spritzen. Es liegt nun an dir sämtliche Giftkapseln und die Viren im Präsidenten zu vernichten, ehe er ummkommt. Zu diesem Zweck wirst du mit deinem Raumschiff auf Blutkörperchen-Größe geschrumpft, und ihm ebenfalls injeziert. Die Schlacht kann beginnen...

Spielprinzip

Microcosm ist ein Ballerspiel ähnlich R-Type, nur daß du hier halt alles 3-dimensional siehst. Ein neueres Spiel dieser Art ist Wendetta, wobei die Wendetta-Grafiken sich meißtens wiederholen, und weniger vorberechnet ist. Bei Microcosm zählt nur der schnelle Finger am Abzug. Statt Raumschiffen werden hier fiese Viren abgeballert, und das Ziel ist es alle Giftkapseln und den Obervirus zu erledigen. Also vom Prinzip her ein typisches Ballerspiel, aber sehr gut gemacht.

Grafik

Die Grafik im Spiel ist hervorragend! Für ein Amiga-Spiel sind das Intro und die getraceten Sequenzen (leider) immer noch einzigartig, und das, obwohl das Spiel nun schon älter als 4 Jahre ist. Statt einem billigen Intro haben die Macher die Story in einen kleinen 8-minütigen Film gepackt, der Automatisch abläuft. Teile davon sind gerendert, Teile sind aufgenommene Filmsequenzen. Klasse!
Dazu ist der ganze Flug in den Venen gerendert, ebenso alle Feinde. Wer auf Grafik steht der sollte sich das echt mal ansehen!

Animationen

Die Animationen im Spiel sind allesamt gerendert, und mit sogar mit kleinen Filmstücken aufgewertet. Erstellt wurden diese ganzen Grafiken warscheinlich mit SGIs, und ablgelegt auf der CD wurden sie in einem CDXL Format, das nur die Daten enthält. Es kann also mit CDGSXL nichts von der CD gelesen werden . Comodore hatte dieses AnimFormat damals entwickelt, damit die Sequenzen mit 300 kb/sec. flüßig vom CD³² abgespielt werden konnten. Im Aminet gibt es auch ein par Animationen in diesem Format. Jedenfalls laufen alle Anims wahnsinnig flüßig, und dabei mußt du immer bedenken, die Anforderungen waren ein 020`er mit 2MB Ram!

Sound

Der Sound im Spiel geht Hauptsächlich in Richtung Techno, aber die hammerharte Musik kann echt gefallen. Immerhin handelt es sich bei dem Spiel ja um ein Action-Game, da währe eine andere Richtung fehl am Platze. Laut Credits ist für die Musik Kevin Collier verantwortlich, doch als externer Mitarbeiter hat Rike Wakeman die meisten Sounds erstellt. Vileicht kennen die älteren unter euch ihn noch als Yes-Bandmitglied, doch das ist schon einige Jahrzehnte her. Jedenfalls past die Musik herrlich zum Geschehen, und wurde wie die Grafik komplett vorkomponiert, also nix mit Pieptönen oder ähnlichem.

Das wichtigste: Spielspaß!

Obwohl es sich bei Microcosm im Grunde um ein simples Action-Spiel handelt, weiß es doch erstaunlich lange zu gefallen. Vor allem die Grafik- und Sound-Fetischissten unter euch werden an Microcosm ihre helle Freude haben. Was noch zu erwähnen währe:
Der Schwierigkeitsgrad ist ohne Cheat knallhart! Ich bin nicht gerade der große Zockerkönig, und so hab ich noch nicht mal das erste Level geschafft. Peinlich, peinlich...
Aber wenn es dir gefällt jeden Level auswendig zu lernen, und dein Joypad umzubringen, dann ist Microcosm das richtige für dich.

Wertungskasten:

Grafik: 85%
Sound: 87%
Gameplay: 70%
Motivation: 69%
Gesamt: 82%
Fazit: Klasse Spiel mit super Grafik, aber leider schwer wie Scheiße!

Als kleines Extra-Schmankerl habe ich übrigens noch einen zweiten Wertungskasten erstellt (Buhh!!!), aber einen besonderen (Juhhuu!!!). Die AG-Leser unter euch werden sicher diese alten aber hübschen Wertungskästen kennen (Roter Streifen). Na ja, lange Rede kurzer Sinn, klick doch einfach mal hier. Am besten sieht er mit Voyager aus!

Technische Details

Anforderungen:
Dieses Spiel wurde ursprünglich für das CD³² entwickelt, und läuft daher schon auf einem unbeschleunigtem A1200 mit Doublespeed Laufwerk an. Eine Empfehlung der Hardware kann ich nicht angeben, es sollte eigentlich überall flüßig laufen. Es gibt allerdings etwas zu beachten:
Erstens läuft dieses Spiel nur mit einem CD³² Emulator (z.b. aus dem IDE-Fix oder Squirrel Package), und zweitens sollte man für besseres Spielen ein Joypad der Konsole sein eigen nennen. Ein Joystick reicht zwar meistens auch schon, aber Karte und Waffenwechsel wird dan umständlicher.
Noch was für Besitzer von sehr schnellen Laufwerken (