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The Amiga Future 167 was released on the March 5th.

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Thomas Raukamp

Description: No Risc No Fun vom 7.9.2000

Categories: [DE] Interviews

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[url=https://amigafuture.de/app.php/kb/viewarticle?a=407&sid=bef2ec946f4969e591696eb6db935b7d]Artikeldatenbank - Thomas Raukamp[/url]

Heute sprach Fabio Trotta mit Thomas Raukamp. Chefredakteur der AMIGAplus und Geschäftsführer der DTP und Webdesign Firma Thomas Raukamp Communications.

1. Hi Thomas erzähl uns doch bitte wie lange du schon beim AMIGA bist und was dich dazu bewegt hat.

Meinen ersten Kontakt mit dem Amiga hatte ich 1985 oder 1986. Einer meiner
"reicheren" Mitschüler bekam so ein "Biest" von seinen Eltern geschenkt. Wir
hatten damals alle einen C64 oder Atari XL und die Möglichkeiten des Amiga
waren schon erstaunlich. Ende der 80er fing ich dann an, mit Synthesizern
Musik zu machen. Ich kaufte mir also einen Atari ST als MIDI-Sequenzer.
Irgendjemand schenkte mir dann das DTP-Programm "Calamus". Nach und nach
interessierte ich mich mehr für DTP und Grafik und es entstand natürlich die
Lust auf farbiges Layout, was mit dem Atari ohne weiteres nicht möglich war.
Ich kratzte also mein Geld zusammen und kaufte mir 1991 einen Amiga 3000,
auf dem ich Professional Page nutzte. DTP ist wohl ein etwas ungewöhnlicher
Grund, auf den Amiga zu wechseln, aber so war es...

2. Welchen Tätigkeiten gehst du an deinem AMIGA nach ?

Ich nutze den Amiga immer noch mit PageStream zum Layouten. Allerdings muss
ich zugeben, dass ich aus Geschwindigkeitsgründen PageStream auch auf einem
Macintosh G4 nutze. Auf dem Amiga nutze ich das Textprogramm Final Writer,
was immer noch meine Lieblings-Textverarbeitung ist. Dann archiviere ich
einen Haufen Grafiken auf dem Amiga, nutze ihn als sehr komfortable
Faxmaschine. Der Amiga ist also ein echtes Arbeitspferd bei mir.

3. Was machst du wenn du deine Zeit nicht gerade am Computer verbringst ?

Kommt selten vor. Aber ich treibe gern Sport (Jogging), hänge in der Sauna
herum, lese Bücher und engagiere mich in unserer Kirche.

4. Was sind deine Lieblingsspiele ?

Ich war nie ein großer Fan von Spielen, da ich wohl nicht die Geduld dafür
aufbringe. Insofern kann ich mit heutigen Spielen kaum dienen, obwohl ich
"WipeOut" ganz unterhaltsam finde. Mein All-Time-Favourite ist "Fire & Ice",
das vielleicht beste Jump-n-Run in meinen Augen. Ansonsten spiele ich auf
dem C64 und Atari XE sehr gern klassische Ballerspiele.

5. Welcher Rechner steht zu Hause auf deinem Schreibtisch ?

Mehrere. Hauptsächlich nutze ich heutzutage beruflich meinen Power Mac G4 -
tolle Hardware, armes Betriebssystem. Dann steht noch ein Amiga 4000/060/PPC
auf meinem Schreibtisch. Zuhause habe ich noch einen Amiga 1200, einen Atari
Falcon, einen Hades und eine kleinen Sammlung von 8-Bittern.

6. Wie lange existiert die AMIGAOS schon und was waren die markantesten Änderungen und Vorkommnisse im Laufe der Zeit ?

Die Erstausgabe der amigaOS erschien im November 1998. Als "Amiga-Ereignis"
empfand ich den Weggang von Jim Collas als sehr einschneidend, da ich ihm
doch sehr viel zugetraut habe und eine Depression durch die Gemeinde ging,
von der sie sich meiner Ansicht nach bis heute nicht erholt hat. Für die
Zeitschrift war natürlich die Übernahme der Amiga plus sehr markant, obwohl
wir ganz klar den Stil der amigaOS beibehalten haben.

7. Hattet ihr am Anfang schwierigkeiten euch am Markt zu etablieren ?

Ich habe das nie so empfunden, da wir nie angetreten sind, um irgend jemand
anderen zu vertreiben. Wir waren immer zufrieden mit dem Zuspruch, den wir
bekommen. Die amigaOS bekam einen fantastischen Zuspruch, was uns natürlich
alle in unserer Arbeit bestätigte. Ich denke auch tatsächlich, dass wir von
Anfang an eine hohe inhaltliche Qualität produzierten, die für sich sprach.
Fairerweise muss man aber auch erklären, dass wir einfach auch den Reiz des
neuen in eine schon sehr starr gewordene Zeitschriftenlandschaft gebracht
haben. Es ist ja nicht so, dass die Plus und die Special ihre Arbeit
schlecht gemacht haben - jegliches Engagement in diesem schwierigen Markt
verlangt wohl Respekt.

8. Ihr seid momentan wohl die führende und sogar die einzigste wirklich professionell vermarktete AMIGA Zeitschrift in Deutschland. Ist das Fluch oder Segen ohne wirkliche Konkurrenz ?

Es gibt immer eine wirtschaftliche und eine persönliche Sicht. Rein
wirtschaftlich gesehen, garantiert die Übernahme einer großen Zeitschrift
wie der Amiga plus natürlich aufgrund der Mehreinnahmen durch den
Abonnentenzuwachs die Arbeit auf Jahre - und das ist ja auch im Sinne der
Amiga-Benutzer. Ich bin mir auch nicht sicher, ob sich eine zweite
Zeitschrift in diesem Markt, wie er sich zur Zeit darstelt, halten könnte -
es sind ganz einfach nicht genug Werbepartner da.
Persönlich sehe ich natürlich den Abgang anderer Zeitschriften immer mit
einem weinenden Auge - zur Amiga Special hatten wir z.B. eine sehr gutes
Verhältnis, und mit jeder Zeitschrift geht somit auch zumeist ein Kontakt,
was persönlich sehr schade ist. Natürlich ist es auch immer ein
deprimierendes Signal für den Leser, der an den Kiosk geht und nach und nach
sieht, wie eine Zeitschrift nach der anderen verschwindet. Das ganze war
also auch wirtschaftlich nicht unbedingt in unserem Sinne. Aber so ist nun
einmal die Lage der Dinge, und es gilt nun, das beste daraus zu machen und
nicht zu lamentieren.

9. Habt ihr in nächster Zeit irgendwelche grundlegenden Änderungen, Verbesserungen oder Specials geplant ?

Wir werden uns nun langsam in Richtung des neuen Amiga entwickeln, immerhin
liegt darin hoffentlich die Zukunft des Marktes. Wir planen z.B.
Softwareübersichten über Programme, die in der Entwicklung sind, um Lesern
einen Überblick darüber zu geben, ob und was sich tut.
Natürlich sind wir auch nach wie vor bemüht, Verbesserungen
einzubringen. So möchte ich Elemente der amigaOS, wie z.B. die MacCorner,
wieder integrieren. Das Problem dabei ist zumeist einfach die Zeit: Ich
betreue ja auch noch die st-computer als Chefredakteur, was sehr viel Zeit
konsumiert, und so bleibt manchmal nicht genügend Raum für einige Dinge, die
ich gern erledigen möchte. Aber zum Glück haben wir in Nico Barbat einen
wirklich kreativen Kopf als leitenden Redakteur, der auch Impulse gibt.

10. Wie hast du deine nahe AMIGA Zukunft geplant ?

Nun, ich werde weiterhin interessiert alles wahrnehmen, was sich in diesem
Markt tut. Klar hätte ich gern eine G3-Karte in meinem Amiga, aber für den
4000er ist da ja zur Zeit nichts zu erwarten. In erster Linie bin ich aber
gespannt auf das neue Betriebssystem und hoffentlich auch eine neue Hardware
- ich möchte einfach wieder mal etwas neues unter den Fingern haben.

11. Was hälst du von der aktuellen AMIGA Situation ?

Alles scheint mir zur Zeit in einer Art Warteschleife zu laufen - das ist
wohl natürlich für eine Übergangs- oder Wendezeit. Das chinesiche Wort für
"Wende" impliziert die Worte "Gefahr" und "Chance". Zur Zeit scheint sich
niemand so recht - weder Anwender noch Anbieter - so ganz entscheiden zu
können, welche dieser Eigenschaften vorherrschend sind.

12. Denkst du das Bill und Fleecy die Sache richtig angehen und erfolg haben werden ?

Ich denke, Bill und sein Team geben zum ersten Mal seit Jahren Amiga die
wirkliche Chance, eine Firma zu werden, die Geld verdient - obwohl ihre
Enmtscheidungen nicht unbedingt immer populär wirken mögen. Aber es ist nun
einmal nicht Bills Aufgabe, populäre Entscheidungen zu treffen, sondern
richtige Entscheidungen zu treffen. Ich habe mir im Sommer in Snoqualmie
selbst ein Bild von der Arbeit des amerikanischen Teams machen können und
kann bestätigen, dass alle sehr hart an diesem Erfolg arbeiten.

13. Hast du noch einen abschließenden Kommentar an unsere Gemeinde ?

Die Amiga-Gemeinde kann stolz darauf sein, dass sie einen Rechner
unterstützen, der die heutige Computerwelt in hohem Maße beeinflusst hat.
Neben dem Mac war der Amiga vielleicht die einflussreichste Maschine für die
heutige Art und Weise, wie man mit Computern arbeitet - nur ist dieser
Umstand weniger Leuten als im Falle des Mac bewusst. Und egal, ob und wie
dieser Markt sich weiterentwickelt: Anwender, die mit einem Amiga arbeiten
oder gearbeitet haben, werden immer anders an einen Computer herangehen, als
Leute, die auf dem PC groß geworden sind. Sie stellen einfach viel mehr in
Frage, fordern perfektere Ergebnisse - diesen Samen hat der Amiga gesät, und
so wird der Amiga immer einflussreich bleiben.


Vielen Dank für das Gespräch und weiterhin viel Erfolg. Der Name AMIGAplus hat durch eure Übernahme endlich wieder starken Inhalt bekommen.



Vielen Dank. Und viel Erfolg auch für Deine Arbeit.


Ihr erreicht die AMIGAOS/plus Homepage unter http://www.amigaos.de.