ixbert wrote:@AndreasB
Es gibt auch jetzt Amiga Neueinsteiger, das ist keine Spekulation für die Zukunft. Also braucht man sich auch nicht die Frage stellen, warum jemand für den Amiga interessieren könnte, bloss weil er nicht von Anfang an dabei war. Das ist halt nunmal so.
Natürlich gibt es Neueinsteiger. Ich habe mich da vielleicht etwas unglücklich ausgedrückt. Richtiger wäre zu sagen, es gibt (zur Zeit) nicht ausreichend Neueinsteiger um eine tragfähige Basis für eine Weiterentwicklung zu bieten. Wie viele aktuelle User mögen denn schon echte Neueinsteiger sein? Vielleicht 10, 20 oder gar 100, aber vermutlich kaum mehr.
Ich habe selbst einen jüngeren Arbeits-Kollegen, der die Amiga Anfangs-Zeit nicht mitbekommen hat und trotzdem ist er total besessen davon.
In der Hinsicht bin ich auch ein "Spätstarter", denn meinen ersten Amiga habe ich mir ungefähr zur Zeit der Commodore-Pleite zugelegt
Außerdem möchte ich doch mal eines klarstellen: Ich mag den Amiga (auch wenn es unglaublich klingen mag
), oder besser ich mochte ihn eine lange Zeit (Classic-Amiga-Reihe), bis die Entwicklung dann eine Richtung nahm, die mir nicht mehr gefallen hat. Spätestens seit man sich mit Gewalt an dem im Desktop-Bereich (vermutlich) aussterbenden PPC klammert und dann noch nicht mal bereit ist, attraktive PPC-Lösungen zu nutzen (in erster Linie ist natürlich der PPC-Mac zu nennen, aber selbst der Pegasos wäre immer noch besser als der
nicht verfügbare(!) AmigaONE), sehe ich absolut keine Zukunft mehr.
Es macht ihm halt Spaß. Dem nach zu urteilen was du schreibst, bist Du der Ansicht, es gibt keine emotionalen Entscheidungen sich für was zu interessieren, sondern nur rationale. Aber das geht nunmal sehr sehr weit an der Realität vorbei.
Du täuscht Dich da in mir. Ganz im Gegenteil bin ich der Überzeugung, dass Emotionen eine herausragende Rolle spielen. Die Frage ist nur, wie vielen macht es Spaß, sich einen total überteuerten Rechner mit nur sehr wenig Software zu kaufen? Langfristig möchte man sicherlich auch mit einem Spaß-Rechner etwas mehr machen, als in den System-Prefs herumzuspielen (natürlich auch etwas überzeichnet gesagt).
Es muss halt etwas geben, was diese Emotionen auslösen könnte und das ist offenbar bei den Computernutzern in Bezug auf den Amiga nicht gegeben (was ich für absolut nachvollziehbar halte). Die paar Amiga-User kann man in Bezug auf den gesamten Computermarkt ruhigen Gewissens als "keiner" bezeichnen - das reicht sicherlich für einen Retro-Markt, aber nicht für eine Weiterentwicklung.
Ich will ja auch garnicht verlangen, dass AmigaOS auf einmal bei dieser Mini-Entwicklercrew das Leistungsspektrum wie XP/Linux/MacOS erreicht, aber es sollte wenigstens
irgend etwas geben, was es besser kann oder was es zumindest nur exklusiv für AmigaOS gibt. Aber nö, was machen die Entwickler stattdessen? Sie legen auch noch die Einstiegshürde für Einsteiger möglichst hoch, indem man zu allem Überfluss auch noch auf eine unglaublich teure, technisch inakzeptable Hardware setzt und um dem Ganzen die Krone aufzusetzen, kann man noch nicht mal für eine ausreichende Verfügbarkeit für diejenigen sorgen, die sich tatsächlich immer noch dafür interessieren. Mal ehrlich, da kann man sich IMHO doch nur noch an den Kopf fassen,...
Ciao,
Andreas.